360 Grad Dialoge

Mit der 360° Grad Kamera besuchen internationale Student*innen, die vom Krieg in der Ukraine nach Hamburg geflohen sind, Migrant*innen- Organisationen und portraitieren Menschen, die sich für ihre Mitmenschen engagieren.

Das KomMig stärkt und supportet Menschen mit Zuwanderungs- oder Fluchterfahrungen, ihre Initiativen, Organisationen oder Netzwerke. Die Clips sind eine Hommage an die wertvolle Arbeit der Organisationen!

Fühlt Euch eingeladen Euch aktiv zu beteiligen  und  diese wichtige Arbeit der Migrant*innen- Organisationen zu unterstützen! 

Teilt die Filme und folgt den Vereinen!

Ihr könnt Euch alle Filme auch direkt über unsere YouTube-Playlist anschauen. Unten auf der Seite findet ihr außerdem einen Bericht zum Projekt.

Projektbericht

Reflexionen des Filmprojekts „360 Grad Dialoge“ von Marcela Braak, Fachberaterin des Paritätischen Kompetenzzentrums Migration.

In einem Mosaik aus gelebten Erfahrungen und vielschichtigen Narrativen zeigt das Filmprojekt “360 Grad Dialoge” ein Kaleidoskop gesellschaftsgerechtem Engagement in Hamburg, eingefangen durch die objektiven Augen einer 360-Grad-Kamera.

Multiple Auseinandersetzungen und Stimmen zu mehrschichtigen Themen einer Gesellschaft und ihrer Migration, sowie das Ankommen in Deutschland repräsentieren ebenso die Umsetzung der 360 Grad Dialoge.

Die Zusammenarbeit von frisch in Hamburg angekommenen ukrainischen transnationalen Studierenden, Filmschaffenden und Mitgliedern verschiedener lokaler Communities schuf ein dynamisches Filmteam, das sich den Herausforderungen einer Darstellung des Engagements einer teilhabenden, aber auch diskriminierungssensiblen Auseinandersetzung zu Sprache, Solidarität, Veränderung, Würde, Interreligiösitat und Demokratie innerhalb der 360-Grad-Videographie widmete.

Das Zusammenwirken des Filmteams wurde als Auftakt per Workshop initiiert und das Zusammenspiel vertieft. Durch gemeinsame Übungen machte sich das Team nicht nur den technischen Umgang der “allsehenden” Kamera bewußt, sondern setzte sich mit der Verknüpfung eigener gesellschaftlicher Werte und Interviewführung auseinander um die Themen Video aufzeichnend einzufangen. Dem beteiligten Filmteam sollte im Zusammenhang der jüngeren Fluchtumstände, die strukturelle Möglichkeit eingeräumt werden, in neuen Rollen zu wirken und eigene Ressourcen selbstwirksam zu erleben.

Die ausgewählten Themen spiegeln das direkte Wissen und die Erfahrungen der Organisationen wider und wurden mit einem tiefen Verständnis für die sprachlichen Nuancen der Interview- Dialoge entwickelt. Gefilmt an lebendigen Orten in Hamburg – von Altona bis Wilhelmsburg –, fängt jede Szene einen Moment des Engagement- Alltags, der Feste und einer pluralistischen Gesellschaft ein, die das urbane Leben prägen. Ereignisse wie die “Nacht von Yalda” oder der “Día de los Muertos”, die „Solidarity ist the Key“- Autofahrt und auch die Reflexionen des „ewigen Sozialarbeitenden“ wurden nicht nur als visuelles Event eingefangen, sondern auch als Ausdruck der Vielschichtigkeit einer sich ständig definierenden Gesellschaft und des gemeinschaftlichen Miteinanders.

Die Filmsequenzen, die über die Wintermonate entstanden, dokumentieren und präsentieren einen kleinen Ausschnitt der Arbeit und des Engagements der post-/ migrantischen Organisationen und ihrer Engagierten.

Im sozialen Gefüge verbessern die Organisationen die Zugänge zu Strukturen und dienen als Katalysator, um eine neue Generation von Engagierten zu inspirieren und zu mobilisieren. Mehr engagierte Video Clips und ein Miteinander auf Augenhöhe entstehen in Kontakt einer heranwachsenden Generation.

Indem die Interviews von Menschen mit migrantischer, bzw. Fluchterfahrung selbst geführt wurden, zeigt das Projekt eine unverfälschte Perspektive, die die interdisziplinäre und reflexive Natur des Dokumentarfilms widerspiegelt. Die Dokumentation illustriert, wie Theorie und Praxis verschmelzen, um ein vielschichtiges Bild des Engagements zu zeichnen. “360 Grad Dialoge” ist somit nicht nur ein Filmprojekt, sondern auch ein Impulsgeber für den Dialog und die Partizipation – Schlüsselkomponenten einer intersektionellen Gesellschaft.